Geflügelseuchen
Die Geflügelpest ist weltweit in den Wildvogelpopulationen verbreitet. Fast alle Vogelarten können sich damit infizieren. Da die Krankheit hochansteckend ist, verbreitet sie sich in empfänglichen Vogelpopulationen sehr schnell.
Das Krankheitsbild kann bei den Wildvogel- und Hausgeflügelarten erheblich variieren. Die Geflügelpest kann sich bei Hühnervögeln beispielsweise in Leistungsabfall, Apathie, Atemnot, Ödemen der Kopfregion, Durchfall und einer erhöhten Sterblichkeit (bis 100 %) äußern. Häufig sterben die Tiere auch völlig unerwartet. Ausgewachsene Wasservögel dagegen zeigen häufig keine Symptome.
Je nach Virusstamm können HPAI-Viren ggf. auch Erkrankungen beim Menschen verursachen. Für eine mögliche Übertragung ist der intensive Kontakt mit infiziertem Geflügel bzw. dessen virushaltigen Ausscheidungen oder Kontakt mit verunreinigten Materialien wie Einstreu, Gerätschaften, Schuhwerk, Schutzkleidung sowie Fahrzeugen erforderlich.
Eine Ansteckung des Menschen mit den zuletzt überwiegend kursierenden Geflügelpestviren vom Subtyp H5N1 ist in Deutschland bislang nicht bekannt. Der Verzehr von Geflügelfleisch, Eiern und Geflügelprodukten ist unbedenklich. Selbst bei einer Infektion von Hausgeflügelbeständen ist für den Verbraucher keine Gefahr zu erwarten, da das Virus bereits bei +70° Celsius sicher abgetötet wird. Bei der Verarbeitung von Geflügelfleisch sollten grundsätzlich die allgemeinen Hygieneregeln beachtet werden.
Personen, die in Kontakt mit infiziertem Geflügel haben, sollten auf das Auftreten von Atemwegsproblemen bzw. Bindehautentzündungen achten. Bei Auftreten von Krankheitsanzeichen muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
An eine Infektion mit der Geflügelpest muss generell bei jeder Allgemeinerkrankung mit erhöhter Sterblichkeit im Bestand gedacht werden.
Es besteht eine Anzeigepflicht bei der zuständigen Behörde. Dies schließt bereits den bloßen Verdacht mit ein.
Weitere Informationen zur Geflügelpest finden Sie hier:
Infektionen mit dem Newcastle Disease Virus (NDV) sind weltweit verbreitet. Fast alle Vogelarten können sich infizieren, das Krankheitsbild variiert entsprechend stark.
Da das Virus hochansteckend ist, verbreitet es sich in empfänglichen Vogelpopulationen sehr schnell.
Ein Anstieg der Sterblichkeit, den Darm, die Atmung oder das zentrale Nervensystem betreffende Symptome, Schwellungen an Kopf und Kehllappen, punktförmige Blutungen auf den Schleimhäuten und auch genereller Leistungsabfall sowie bei Tauben auch Polyurie sind Symptome, die auf die Newcastle Krankheit hinweisen können.
Hühner und Puten müssen gegen die Newcastle-Krankheit geimpft werden! Diese Impfung ist ständig aufzufrischen aufzufrischen und gilt auch für Kleinbestände (ab dem 1. Tier! ) und somit auch für Hobbyhalter.
Für Infektionen besteht Anzeigepflicht!
Weitere Informationen finden Sie hier:
Symptome einer Salmonelleninfektion sind besonders bei Jungtieren teilweise hohes Fieber und Durchfall. Das Allgemeinbefinden ist dabei mittel- bis hochgradig gestört. Bei septikämischen Verlaufsformen können auch weitere Organsysteme betroffen sein. Ältere Tiere entwickeln schwächere Krankheitszeichen oder zeigen keine klinischen Symptome. Bei Hühnern ist der Infektionsweg über das Ei bekannt, wobei Salmonellen die Eierstöcke besiedeln und die Vögel bereits salmonellenhaltige Eier legen, aus denen infizierte Küken schlüpfen. Als Infektionsquelle für den Menschen kommen besonders auch Salmonella-kontaminierte Lebensmittel in Betracht.
Eine Salmonelleninfektion ist meldepflichtig und muss der zuständigen Behörde mitgeteilt werden.
Weitere Informationen zur Salmonellose finden Sie hier:
Chlamydien sind weit verbreitet und können eine Vielzahl von Lebewesen infizieren. Da sie vom Tier auf den Menschen übertragbar sind, haben Sie Zoonosepotential.
Von besonderer Bedeutung sind die aviären Chlamydiosen (Psittakose und Ornithose). Die Infektion von Mensch und Tier erfolgt hauptsächlich durch das Einatmen von erregerhaltigem Staub oder durch den Kontakt mit erregerhaltigen Ausscheidungen.
Die Erkrankung kann unauffällig, mit unspezifischen Symptomen oder auch als perakute Form verlaufen.
Symptome bei Vögeln sind Apathie, Schwäche, Appetitlosigkeit, Nasenausfluss, Durchfall und struppiges Gefieder.
Bei einer Infektion des Menschen können grippeähnliche Symptome und Fieber auftreten sowie atypische Lungenentzündung und Bindehautentzündung.
Weitere Informationen zur Chlamydiose finden Sie unter folgendem Link:
Über die vorstehend genannten Krankheiten hinaus kann Geflügel an einer Reihe von weiteren Infektionen erkranken, welche meldepflichtig sind:
- Campylobacteriose
- Gumboro-Krankheit
- Infektiöse Laryngotracheitis des Geflügels
- Mareksche Krankheit
- Vogelpocken
Nähere Informationen zu diesen Erkrankungen erhalten Sie auf der Homepage der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: