Klimakonferenz

Die erste Klimakonferenz des Landkreises Haßberge wurde 2023 veranstaltet. Die Konferenz findet jährlich statt, seit 2024 im Herbst. Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft erhalten die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen im Klimaschutz sowie den Stand bei der Umsetzung des Klimapaktes, zu informieren. Dafür gibt es neben Vorträgen auch einen Infomarkt und Austauschmöglichkeiten. Für das leibliche Wohl ist gesorgt und die Teilnahme ist kostenfrei.

Klimakonferenz 2025

Die diesjährige Klimakonferenz des Landkreises Haßberge findet am Freitag, den 17. Oktober 2025 von 14.00 – 18.00 Uhr in der Ganztagesstätte "Silberfisch" des Schulzentrums Haßfurt (Dürerweg 24, 97437 Haßfurt) statt. Die Klimakonferenz reiht sich wieder in die Veranstaltungen der Bayerische Klimawoche 2025.

Neben Vorträgen zur aktuellen Entwicklung im Landkreis wird auch ein Ausblick auf die Zukunft gegeben. Das Programm wird von einem Infomarkt abgerundet. Und für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

2. Klimakonferenz des Landkreises Haßberge

Passend zur Bayerischen Klimawoche fand am 18. Oktober 2024 die zweite Klimakonferenz des Landkreises Haßberge im „Silberfisch“ am Schulzentrum in Haßfurt statt. Sie stand unter dem Motto „Gemeinsam nachhaltig: Regional profitieren“, ganz im Sinne von Zusammenarbeit und Wertschöpfung vor Ort. 

Das Publikum nutzte die Möglichkeit, um sich über den Entwicklungsstand von Energiewende und Klimaschutz in der Region zu informieren, gemeinsam mit hochkarätigen Referenten einen Blick auf die globalen Zusammenhänge zu werfen und in Gesprächen die Herausforderungen sowie Handlungsperspektiven zu diskutieren. Die Klimakonferenz verdeutlichte, dass sich der Landkreis Haßberge auf einem guten Weg befindet und eine echte Vorreiterrolle in Bayern und ganz Deutschland einnimmt, wovon auch die Bevölkerung profitiert.

In seinem Grußwort betonte Landrat Wilhelm Schneider, dass seit der ersten Klimakonferenz 2023 schon zahlreiche Maßnahmen umgesetzt und wichtige Schritte zur Erreichung der bilanziellen Klimaneutralität bis 2030 realisiert werden konnten. Ein wichtiger Schritt im Einsatz für den Klimaschutz in der Region ist der Klimapakt, der 2023 zwischen Landkreis und Kommunen geschlossen wurde. Mit den darin enthaltenen Maßnahmen ist er ein effektives Instrument, um gemeinsam den Ausstoß der Treibhausgase zu reduzieren. Angesichts der lokal und weltweit spürbaren Auswirkungen des Klimawandels unterstrich Landrat Wilhelm Schneider die Notwendigkeit zu handeln. Um die Entwicklung positiv zu beeinflussen, sei jeder noch so kleine Beitrag von Politik, Wirtschaft, Landwirtschaft und Zivilbevölkerung wichtig und erforderlich.

Die Klimakonferenz nutzte die neue Klimaschutzkoordinatorin des Landkreises, Nora Gnilke, um sich vorzustellen. In ihrer kurzen Ansprache rief sie die Menschen in der Region dazu auf, sich im persönlichen Umfeld für den Erhalt der Lebensbedingungen einzusetzen, auch wenn der einzelne Beitrag gering erscheint. Der Gemeinschaftsaspekt ist Nora Gnilke dabei besonders wichtig, da die einzelnen Beiträge zusammen eine große Wirkung erzielen können.

Dr. Sabine Hafner, Vorständin der KlimaKom eG, führte als Fachexpertin in Sachen Klimaschutz und Kommunikation gekonnt durch die Konferenz. Im Gespräch mit regionalen Akteurinnen und Akteuren aus dem Bereich Klimaschutz und Energie wurden die umfassenden Angebote und Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Haßberge aufgezeigt.

Petra Sommer, Leiterin des UmweltBildungsZentrums Oberschleichach (UBiZ) erläuterte die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und ging auf die entsprechenden Angebote des UBiZ ein. Der Fokus liegt bei BNE darauf, zu vermitteln, wie nachhaltiges Verhalten umgesetzt werden kann und Menschen zu einer positiven Entwicklung beitragen können. 

Über die Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, sich an der Energiewende zu beteiligen, sprach Lisa Kötting als stellvertretende Vorsitzende der BürgerEnergieGenossenschaft Haßberge eG (BEG). Indem Bürgerinnen und Bürger Anteile an der BEG erwerben, können erneuerbare Energie-Anlagen im Landkreis finanziert werden. Das sichert die regionale Stromversorgung und sorgt dafür, dass die Bevölkerung auch finanziell davon profitiert.

Der Energieberater des Landkreises, Bastian Buhlheller, stellte das Angebot der Erstberatung für Bürgerinnen und Bürger am UBiZ vor. Dabei ging er unter anderem auf die Einsatzmöglichkeiten der Wärmepumpe ein. 

Marco Siller, Geschäftsführer der GUT mbh Haßberge (Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge mbH) erläuterte in seinem Vortrag die Fortschritte der Energiewende im Landkreis seit der ersten Klimakonferenz 2023. Mit den bisher realisierten Photovoltaik- und Windkraftanlagen und einigen noch geplanten Projekten ist es möglich, den Energiebedarf im Landkreis vollständig zu decken. Die Region befindet sich auf einem guten Weg, das Ziel der bilanziellen Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen.

Die Pause konnten die Teilnehmenden der Konferenz für Gespräche und Fragen nutzen. Zudem präsentierten UBiZ, BEG, GUT, Klimaschutzkoordination und Regionalmanagement ihre Angebote und Projekte. Prof. Dr. Michael Sterner stellte sein Buch „So retten wir das Klima“ vor. Und auch das Bibliotheks- und Informationszentrum Haßfurt (BIZ) war am Infomarkt vertreten mit einem umfangreichen Buchangebot zum Thema Nachhaltigkeit und der Bibliothek der Dinge.

Max Schön, Unternehmer und langjähriger Präsident des Club of Rome, referierte nach der Pause in seinem Vortrag über die schon sichtbaren Auswirkungen der Klimakrise und den Handlungsbedarf. Er ging dabei auch auf die globalen Zusammenhänge ein und betonte die Verantwortung der Industrienationen. In seinem Vortrag formulierte Schön sieben Thesen zum Nachhaltigen Wachstum, u.a. zu Marktmechanismen, positiven Vorbildern und dem Verhältnis der unterschiedlichen Weltteile zueinander.

Prof. Dr. Michael Sterner vom IFES Institut für Energiespeicher GmbH stellte in seinem Impulsvortrag vor, wie Treibhausgase aus fossilen Energien vermieden werden können. Als zentrale Bestandteile formulierte er das Verbessern der Energieeffizienz, Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien, soweit möglich das Elektrifizieren aller Sektoren und den Einsatz Power-to-X. 
Wesentlich für das Erreichen der Klimaschutzziele sei die Energiewende, die idealerweise regional stattfindet und damit Wertschöpfung vor Ort schafft, unabhängig von großen Konzernen. Er machte deutlich, dass die technischen Voraussetzungen vorhanden sind. Jetzt liegt es an der Gesellschaft, diese auch zu nutzen.

Den Abschluss der Konferenz bildete das Thema Regionalwerk. In seinem Vortrag dazu erläuterte Marco Siller von der GUT Haßberge mbh die Vorteile und Besonderheiten des am 8. Oktober 2024 gegründeten Regionalwerks. Voraussichtlich ab Mitte 2025 kann über das Regionalwerk ein langfristig stabiler regionaler Stromtarif für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen im Landkreis Haßberge angeboten werden. Wie das Regionalwerk funktioniert und zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung beiträgt, vermittelt der neue Erklärfilm, der an dem Abend Premiere feierte.   

1. Klimakonferenz des Landkreises Haßberge

Um die Themenbereiche Klimaneutralität und Resilienz zu diskutieren und Lösungen anzustoßen, hat Landrat Wilhelm Schneider am 10. März 2023 erstmals zu einer Klimakonferenz eingeladen. Rund 230 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind der Einladung in den „Silberfisch“ am Schulzentrum Haßfurt gefolgt. 

Die Klimakonferenz wurde in Zusammenarbeit von Klimaschutz- und Regionalmanagement organisiert und im Rahmen des Regionalmanagement-Projekts „Energieschub für die Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz“ durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. 

Im ersten Teil der Konferenz referierten renommierte Fachexperten, um Impulse zur weiteren Entwicklung des Landkreises zu geben und Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu informieren und zu motivieren.

In seiner Keynote erläuterte Prof. Dr. Dr. Christian Berg, Nachhaltigkeitsexperte und Präsidiumsmitglied des deutschen Club of Rome, zunächst den Resilienzbegriff und verdeutlichte anhand verschiedener Beispiele die Verwundbarkeit der Systeme. Den Konferenzteilnehmenden gab er zur Steigerung der Resilienz in Klimafragen konkrete Zwischenschritte mit auf den Weg.

In seinem Vortrag „100 Prozent regenerative Energien“ benannte Prof. Dr. Raphael Lechner vom Institut für Energietechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden die Herausforderungen und Chancen der Energiewende. Dabei ging es um die Stromwende sowie um die ganzheitliche Energietransformation aller verfügbaren Erzeugungsoptionen. Die Energiewende sei nur mit Sektorkopplung auf privater und kommunaler Ebene und mit Energiespeichern zu schaffen.

Prof. Dr. Peter Breunig von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf beleuchtete Einflussfaktoren und Lösungsansätze für den Klimawandel im Bereich Landwirtschaft, Landnutzung und Ernährung. Dabei wurde klar, dass zukünftig viele Faktoren in diesem komplexen System zusammenspielen müssen, um eine stabil gelingende Versorgung zu erreichen. 

Der zweite Teil des Events richtete den Fokus auf die konkreten Vorhaben und Umsetzungsschritte im Landkreis und bot Möglichkeit zum Austausch. 

Die Klimaschutzmanagerin Lisa Kötting blickte zunächst auf den Inhalt des Klimapaktes für den Landkreis und seine 26 Kommunen. Der Klimapakt ist das zentrale Instrument im Landkreis, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Er beinhaltet neben einer Vision auch Leitprinzipien und 7 konkrete Ziele für den Landkreis.

In einem Vortrag informierte Marco Siller, Geschäftsführer der GUT Haßberge mbH, über den Status Quo und die Zukunft der Energiewende in der Region. Er ging auf den aktuellen Stand des Strom- und Wärmeverbrauchs ein und zeigte auf, welchen Anteil die erneuerbaren Energien davon abdecken. Welches Potential bei Energieeinsparung und Ausbau regenerativer Energieträger bis 2030 besteht, wurde ebenfalls dargestellt. Neben den Planungen zu Photovoltaik und Windenergie, waren Aufgaben- und Maßnahmenbereiche des Klimaschutznetzwerks, die Planung von Nahwärme-Projekten und eine Wasserstoff-Strategie sowie die anvisierte Gründung eines Regionalwerks Thema.

Die abschließende Podiumsrunde vertiefte zentrale Aspekte der Vorträge mit besonderem Blick auf den Landkreis, einschließlich der Perspektive von Unternehmen. Mit dem Klimapakt liegt für die Zukunft ein richtungsweisender Fahrplan vor, der für Kommunen, Wirtschaft und Bevölkerung als Leitfaden dient. 

Als Erfolge sind die vorhandenen Nahwärmenetze und Fortschritte im Ausbau der Photovoltaik zu verzeichnen. Erste Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept des Landkreises, das im Herbst 2022 beschlossen wurde, sind bereits in der Umsetzungsphase. Der Netzausbau auf Verteilnetzebene stellt im Landkreis allerdings eine Herausforderung dar. Hier wird nach einer kurzfristigen strategischen Planung ein kontinuierlicher Ausbau der Netze benötigt. 

Mit einem kurzen Erklärfilm zur Energiewende im Landkreis wurden die Anwesenden aufgerufen, die Energiewende in der Region lokal und solidarisch anzupacken.

  • Klimapakt

  • Erklärfilm Energiewende

  • Klimaschutzkonzept

  • evtl. Pressemitteilung

  • Klimakonferenz 2024

Das verbinden die Teilnehmenden der Klimakonferenz mit Resilienz und Klimaneutralität.

In der abschließenden Podiumsrunde wurden einzelne Aspekte aus den Vorträgen nochmals vertieft. (von links: Marco Siller, Prof. Peter Breunig, Prof. Raphael Lechner, Moderator André Kessler, Lisa Kötting, Landrat Wilhelm Schneider, Dr. Thomas Zeiler).

Rund 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zur ersten Klimakonferenz im Landkreis Haßberge.

Prof. Dr. Raphael Lechner, Institut für Energietechnik Amberg-Weiden hielt eine Keynote zu dem Thema „100 % regenerative Energien – Herausforderungen und Chancen der lokalen Energiewende“.

Prof. Dr. Peter Breunig, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, referierte zu dem Thema „Einflussfaktoren und Lösungsansätze für den Klimawandel im Bereich Landwirtschaft, Landnutzung und Ernährung“.

Prof. Dr. Dr. Christian Berg, Nachhaltigkeitsexperte und Präsidiumsmitglied des Deutschen Club of Rome, hielt die Keynote zu „Resilienz – bloß ein Hype oder Mittel zur Krisenprävention?“.