Öffentliche Grünflächen vielseitig gestalten

Das Bild zeigt die Teilnehmer bei der Fortbildung.

Der Eberner Bauhofleiter Christian Raehse erläuterte die Gestaltung und den Aufbau der Staudenbeete in der Coburger Straße.

Die Kreisfachberatung für Gartenbau- und Landespflege führte gemeinsam mit dem Städtischen Bauhof Ebern eine Fortbildung für Gemeindearbeiter durch

Die Kreisfachberatung für Gartenbau und Landespflege mit den Fachberatern Johannes Bayer und Guntram Ulsamer führte die Fortbildung für Gemeindearbeiter gemeinsam mit dem Städtischen Bauhof der Stadt Ebern durch. Die große Anzahl von Bauhofleitern und Mitarbeitern kommunaler Bauhöfe aus 19 Kommunen und 39 Teilnehmer zeigte das große Interesse an diesem Thema. Harald Pascher, 2. Bürgermeister der Stadt Ebern, und Bauhofleiter Christian Raehse begrüßen die Teilnehmer der eintägigen Fortbildungsveranstaltung. 

In einer Vorstellungsrunde erläuterten die Mitarbeiter ihren Aufgabenbereich im Betrieb. „Gerade für die Gemeindearbeiter ist der Austausch und das Kennenlernen untereinander wichtig, um die interkommunale Zusammenarbeit zu stärken und den fachlichen Austausch zu pflegen“, so Kreisfachberater Guntram Ulsamer in seiner Begrüßung. 

Aktueller Schwerpunkt im öffentlichen Grün liege auf dem Erhalt und der Nachpflanzung von Streuobstbäumen. Der Kreisfachberater informierte über die Weiterbildungsmöglichkeiten und Veranstaltungen von Landkreis und Kreisverband für Gartenbau und Landespflege zu diesen Themen. Die Ausbildung zertifizierter Obstbaumpfleger gehöre genauso dazu wie ein Veredelungsseminar und Obstbaumschnittkurse. Das Förderprogramm „Streuobst für alle!“ wurde ebenfalls vorgestellt und darüber hinaus die Fördermöglichkeiten des Bezirksverbandes Gartenbau für die Bepflanzung der Friedhöfe. Weiterführend wurden klimarobuste Straßenbaumarten, deren Pflanzung und die Bewässerungstechniken angesprochen. Besonderen Augenmerk legte Ulsamer auf die Neuanlage von sogenannten Sandbeeten im öffentlichen Grün, die auch bei trockenen, heißen Sommern hervorragend funktionieren.

Christoph Schenk von der Firma Oscorna ging in seinem Referat auf die Ansprüche der Bäume wie Luft, Wasser und Düngung ein. Er referierte zu Bodenhilfsstoffen und biologischen Baumdüngern und stellte heraus, dass Straßenbäume auch im Alter Zuwendung benötigen.

Kreisfachberater Johannes Bayer rief die Inhalte des den Gemeinden vorliegenden Praxis-Handbuch für Bauhöfe „Kommunale Grünflächen: vielfältig-artenreich-insektenfreundlich“ in Erinnerung. Dieser 2020 erschienene Leitfaden gibt Handlungsempfehlungen zur ökologischen Aufwertung sowie der Neuanlage und Umgestaltung von Rasen und Intensivgrünland. Er ging auf Mähgeräte genauso ein, wie auf die unterschiedlichen Techniken für eine insektenfreundliche Pflege.

Bauhofleiter Christian Raehse, Ebern, stellte den Bauhof und seine Abteilungen vor. Neben einem modernen Maschinenpark sorgen sich 40 Mitarbeiter um die städtischen Einrichtungen incl. der Grünflächen. Er ging auf aktuelle Förderprojekte „ANK – Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz“ und „ökologisches Grün“ der Stadt Ebern ein, welches eine Fördersumme von rund 600.000 Euro beinhaltet und über das auch eine Personalstelle im Bauhof finanziert wird.

Eine Besichtigung des Maschinenparks des Bauhofes Ebern schloss sich am Nachmittag daran an. Mäh- und Aufnahmegeräte für das Mahdgut wurden ebenso in Augenschein genommen wie Gießarm und Bewässerungsgefäße für die effektive Bewässerung von Baumscheiben und Gehölzflächen.  Die vorbildlich bepflanzten und gestalteten Stauden- und Ansaatflächen entlang der Coburger Straße im Stadtgebiet standen weiterhin auf dem Programm. Hierbei besitzen die mit einem Kalkschotter abgemulchten Flächen eine hohe ökologische Bedeutung für die Insektenvielfalt. 

Anschließend wurde das Seminar in das Eberner Freibad verlegt, um zwei großkronige Laubbäume zu pflanzen. Mittels Bagger wurden 4 m³ große Pflanzlöcher ausgehoben und mit Boden, Substrat, Kompost und Dünger verfüllt. Es wurden notwendige Maßnahmen wie Pflanzschnitt, Stammschutz und Verankerung besprochen und vor Ort die Pflanzung umgesetzt.