Die Regionen Elsass, Schwarzwald und Breisgau waren das Ziel der Gartenstudienreise 2025 des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege. Unter der Leitung der beiden Kreisfachberater Johannes Bayer und Guntram Ulsamer konnten 80 Gartenfreunde aus der Region nachhaltige Eindrücke sammeln. Straßburg war das erste Ziel dieser Reise. Bei einer Stadtführung mit Schifffahrt auf der Ill wurde die Altstadt aus allen Blickwinkeln erforscht.
Der zweite Tag führte die beiden Gruppen wieder in den Elsass zu den Privatgärten Brivady in Gerstheim und Götz in Plobstheim. Der kleine Garten von Nicole Brivady bestach durch eine interessante Gliederung des schmalen und langgezogenen Gartengrundstücks. Alle Baumscheiben des alten Baumbestandes waren als schmale Beetflächen gestaltet, die den Gartenraum interessant und abwechslungsreich gliedertet. Der Garten Marguerite Götz bestach mit unterschiedlichen Gartenthemen auf 5.000 m². Als einer der schönsten Gärten im Elsass wurde er bereits mehrmals ausgezeichnet. Neben den schattigen Gartenflächen, die exotische und fremdländische Bäume beinhalten, wurde in den letzten Jahren auch ein Trockengarten angelegt, der die Gartenfreunde natürlich besonders interessierte. Eine Stadtführung im nahegelegenen Colmar mit anschließender Weinprobe und Flammkuchenessen brachte die kulturellen und kulinarischen Besonderheiten des Elsass nahe.
Am dritten Tag war die Hohkönigsburg im Elsass das Reiseziel. Die rekonstruierte Burg in Orschweiler ist der Besuchermagnet in der Region. Ein fantastischer Ausblick auf Kaiserstuhl und Schwarzwald belohnte die Gartenfreunde für den anstrengenden Aufstieg. Der Staudengarten Gräfin von Zeppelin in Sulzburg im Breisgau stand als weiterer Programmpunkt auf der Tagesordnung. Eine fachkundige Führung bildete den Einstieg in das große Anzucht- und Ausstellungsgelände. Taglilien und Pfingstrosen standen in voller Blüte und konnten wie alle anderen Stauden auch käuflich erworben werden. Den Höhepunkt des Tages bildete das ganz im Stil englischer Gärten gestaltet Landgut Ettenbühl. Unterschiedliche Gartenthemen zu exquisiten Pflanzen wie Päonien, Rosen oder Kräutern begeisterten. Die als „Mixed-Border“ gestalteten Rabatten aus Sträuchern und Stauden waren mit großen geschnittene Formgehölze durchsetzt. Ein alter prägender Baumbestand sowie Themengärten wie Wasser- oder Gemüsegarten begeisterten.
Der vierte Tag startete mit zwei Privatgärten im Schwarzwald. Der Garten von Hansjörg Haas, Blechheim, liegt um eine alte Mühle in einem Talraum. Gartenkunst auf höchstem Niveau, so waren auch die Gartenbesucher sich einig. Schattige ruhige Staudenpflanzungen wurden immer wieder durch besondere Einzelgehölze aufgelockert. Gerade die Bandbreite der heimischen Sträucher mit 20 Holundersorten oder einer Sammlung unterschiedlicher Stauden wie Salamonsiegel oder Staudenknötericharten machten den Garten zu einem besonderen Highlight. Der nahegelegene Garten von Ursula Hauber in Freiamt war ein weiteres Ziel. Im relativ jungen Garten dreht sich alles um Stauden. Die ursprüngliche Wiese wurde seit 1989 nach und nach zu einem erlebnisreichen Garten umgewandelt. Die Gartenbesitzerin bestach mit Fachwissen und besonderer Begeisterung. Auf dem Weg nach Freiburg schauten die Gartenfreunde noch bei der Staudengärtnerei Frank Salvias im Umkirch vorbeischauen. Der Chef persönlich führte durch die Schaubeete und erläuterte die große Bandbreite an Salbei für schattige als auch trockene Standorte im Garten. Nach einer Stadtführung in Freiburg endete der Tag im Ökobaugebiet Vauban. Der autofreie Stadtteil beinhaltet unterschiedlichste Bautypen vom Niedrigenergiehaus bis zum Plusenergiehaus mit den grünen und individuell gestalteten Gärten und öffentlichen Freiräumen. Die zahlreichen Mehrfamilienhäuser könnten Vorbild für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung sein.
Der Rückreisetag führte die Gartenfreunde nach Ortenberg zu Kiefers Obstwelt. Gerade die Klimaerwärmung macht es interessant auch fremdländische Obstarten kennenzulernen. Der 45 Hektar große Produktionsbetrieb von Obstgehölzen besticht durch die Erfahrung als Produktionsbetrieb von gängigen Obstarten wie Apfel oder Birnen aber auch „Exoten“ wie Mandeln, Pfirsichen, Aprikosen oder Indianerbananen und Kakis. Das 2. Standbein ist die die Vermehrung der Obstarten und zahlreicher Sorten. Ein weiteres hochkarätiges Ziel war das Residenzschloss Ludwigsburg mit seiner Gartenausstellung „Blühender Barock“. Hier wurde bei Kaffee und Kuchen die erlebnisreichen Tage und zahlreichen Eindrücke Revue passieren gelassen.