Geflügelpest breitet sich in Deutschland aus

Das Veterinäramt Haßberge ruft zu erhöhter Wachsamkeit auf

Die Geflügelpest (Aviäre Influenza, AI) breitet sich wieder in Deutschland aus. Aktuell ist vor allem das Geschehen in Thüringen brisant. Es ist davon auszugehen, dass das Geschehen über die nächsten Wochen und Monate an Intensität zunehmen wird und auch der Landkreis Haßberge betroffen sein kann. Um so früh wie möglich feststellen zu können, ob die Seuche den Landkreis erreicht hat, besteht die Möglichkeit Totfunde von Wasser- und Raubvögeln zu den üblichen Öffnungszeiten der Behörde an das Veterinäramt des Landkreises Haßberge in Hofheim (Telefon 09521 27 138) zu melden. Von dort werden dann die weiteren Maßnahmen eingeleitet und unter anderem. die Untersuchung veranlasst. Totes Wildgeflügel soll nicht berührt oder sonst manipuliert werden, der Kontakt mit Hunden ist möglichst zu vermeiden. 

Die Geflügelhalter im Landkreis werden in ihrem eigenen Interesse zum Schutz ihrer Bestände aufgerufen. Dazu gehört es unter allen Umständen zu vermeiden, dass gehaltenes Geflügel mit Wildgeflügel und/oder dessen Ausscheidungen in Kontakt kommen kann. So soll die Fütterung von Geflügel nur an Stellen erfolgen, die für Wildvögel unzugänglich sind, kein Zugang zu einer gemeinsamen Wasserressource möglich sein und Futter, Einstreu und sonstige Gegenstände, mit denen Geflügel in Berührung kommen kann, für Wildvögel unzugänglich aufbewahrt werden. Jede ungewöhnliche Sterberate, Legeleistungsabnahme oder verminderte Gewichtszunahme bei Mastgeflügel muss unverzüglich durch einen Tierarzt (Hof- oder Betreuungstierarzt) auf das Vorliegen einer Geflügelpestinfektion abgeklärt werden. Außerdem wird zum konsequenten Hygienemanagement geraten. Dies bedeutet auch das Tragen von betriebseigener Schutzkleidung und separatem Schuhwerk bei der Versorgung des Geflügels. 

Die AI ist eine Viruserkrankung des Geflügels. Bisher ist eine Infektion mit der aktuellen Virusvariante (H5N1) beim Menschen nicht bekannt. Für Geflügel ist die Seuche jedoch hoch ansteckend und führt u. a. zu hohen Todesraten und/oder Abnahme der Legeleistung mitunter ohne lange Erkrankungsphase. Eine Infektion findet durch unmittelbaren Kontakt und über Körperausscheidungen statt. Mensch und Tier können das Virus über die Kleidung oder Gegenstände verschleppen und so zur Infektion des gehaltenen Geflügels beitragen. Dabei ist auch an eine Übertragung via Schadnagern als Virustransporteur zu denken. Ratten und Mäuse sollten daher entsprechend bekämpft werden.

Sollte das Seuchengeschehen den Landkreis Haßberge erreichen, ist davon auszugehen, dass landkreisweit alles gehaltene Geflügel aufgestallt werden muss und weitere Sicherungsmaßnahmen gemäß der Geflügelpest-Verordnung angeordnet werden. Dies dient dem Leben der Tiere, denn sollte die Geflügelpest bei Hausgeflügel ausbrechen muss der gesamte Bestand getötet werden. Das ist nicht nur wirtschaftlich sondern auch emotional sehr belastend für alle Beteiligten. Dies zu vermeiden sollte das Bestreben jedes Geflügelhalters sein!